Kolumne: Feiern, shoppen, schauen

Gladiatoren und Soldaten bei Brot und Spiele, Marktkaufleute, Musik und Tanz beim Ehranger Markt, geöffnete Türen beim Einzelhandel am Sonntag, 60 Vereine, die sich bei „Trier engagiert sich“ vorstellen, 37 Musikvereine aus dem Landkreis, die in der Stadt Trier musizieren und Wanderungen und Unterhaltung beim Meulenwaldfest. Wer in Trier an diesem Wochenende über Langeweile klagt, macht sich lächerlich.

Und auch in der Region ist einiges los, vom Saarweinfest in Saarburg übers Weinfest der Mittelmosel in Bernkastel-Kues bis zum Autofestival in Bitburg. Bei all diesen Ereignissen werden die berühmten "Milljuunen" erwartet. Oder besser: erhofft. Für ehrenamtlich organisierte Feste oder für die Vorstellung der Vereine bei "Trier engagiert sich" ist dabei reges Interesse vor allem ein Lohn für die Mühen im Vorfeld. Eine Anerkennung der Arbeit. Für Brot und Spiele und für den Trierer Einzelhandel sind großer Zuspruch und die positiven oder negativen Ergebnisse etwas handfester zu greifen: Der Handel hat nicht gerade einen umsatzstarken Sommer hinter sich. Viele Textilhändler sind auf der Sommerware sitzen geblieben und hoffen deshalb, dass am Sonntag ordentlich die Kasse klingelt. Spannend zu sehen sein wird auch, wie sich die Kombination aus zwei verkaufsoffenen Sonntagen im September (am 30. folgt noch das Partnerstädte-Fest "Konstantin lädt ein") auswirken wird. Und auch das Römerspektakel Brot & Spiele hat ein handfestes Interesse an einer hohen Besucherzahl, schließlich wird sich im Herbst erneut die Frage stellen, wie es mit der auf städtische Zuschüsse angewiesenen Veranstaltung weitergeht. Dass die Stadt sich Brot & Spiele künftig jährlich 150.000 Euro kosten lassen wird (der TV berichtete), scheint, nach allem was aus den Ratsfraktionen zu hören ist, eher unwahrscheinlich. Aber alle betonen auch, wie wichtig der Erhalt der Großveranstaltung als Tourismus-Angebot für die Römerstadt-Trier ist. Für alle, die Handel, Tourismus und den vielen Ehrenamtlich in Vereinen organisierten Menschen etwas Gutes tun will, gilt also am Wochenende der Marschbefehl: Ab ins Städtschie, feiern, schauen, shoppen gehen! m.schmitz@volksfreund.de

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