Autsch! Stechmücken sind in diesem Sommer besonders angriffslustig

Trier · Ärzte und Apotheker: Viele Gestochene klagen über Entzündungen oder Allergien. Mal nass, mal warm, mal subtropisch: Das aktuelle Wetter ist für Stechmücken paradiesisch. Sie vermehren sich wie die Fliegen, sind nach Angaben von Experten extrem aggressiv. Ärzte und Apotheken haben Hochkonjunktur.

Endlich einmal sind die Temperaturen so, dass man sich auch abends noch bis in die Puppen im Freien aufhalten kann. Wären da nur nicht die zahllosen umherfliegenden Plagegeister, die einem den Aufenthalt im Garten oder auf dem Balkon vermiesen. Sind in diesem Jahr wirklich mehr Stechmücken als gewöhnlich in die Luft, und sind die Biester auch noch eine Spur aggressiver? Ja, sagen alle, die irgendwie mit dem Thema zu haben.

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"Es ist ein Extremjahr", meint etwa Norbert Becker von der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (Kabs). In den von der Kabs aufgestellten Fallen am Rhein landen derzeit jede Nacht etwa zwei- bis viermal so viele Plagegeister wie in den Vorjahren. Andernorts sind es noch mehr.

Der diesjährige Start in den Sommer mit starken Regenfällen und den anschließenden warmen Temperaturen war für die Mücken ideal. Schlecht für ihre potenziellen Opfer. Mücken werden vor allem durch Atemluft, Körperwärme, Schweißgeruch und süßliches Parfüm angelockt.

Die Weibchen sind besonders stechfreudig, weil sie für ihre Ei-Ablage Eiweiße aus dem Blut anderer Tiere brauchen.
In diesem Jahr scheinen die Stechmücken noch etwas angriffslustiger als sonst zu sein. "Und auffallend viele Gestochene klagen anschließend über Entzündungen oder Allergien", sagt Dr. Carl-Heinz Müller. In der Praxis des Trierer Allgemeinmediziners werden derzeit täglich bis zu zehn Patienten mit Mückenstichen behandelt - "alles berechtigte Fälle", wie Müller hinzufügt.

Von einer "regelrechten Mückenplage" spricht auch der Trier-Saarburger Apotheker Theo Hasse. Sein Tipp: Abwehrmittel benutzen und Stiche mit Kühlcremes oder niedrig dosierten Kortisonsalben behandeln. In Deutschland gibt es etwa 50 Stechmückenarten. Durch die Klimaveränderung und Globalisierung werden aber Ansiedlung und Einschleppung fremder Mückenarten begünstigt.

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