Die gnadenlose Raupe Nimmersatt ist auf Beutezug bei den Miezen

Trier · Zwei Tage nach dem 49:17-Rekordsieg im Ligaspiel in Bad Wildungen kommt Bundesliga-Spitzenreiter SSG Bietigheim heute nach Trier. Im Pokalspiel (Anwurf 19.30 Uhr) sind die Handball-Miezen krasser Außenseiter.

Trier. "Ich habe auf der Bank nur gedacht, bitte lasst‘ das Spiel jetzt enden." Diesen Satz sprach am Mittwochabend eine frühere Mieze, nachdem ihre Mannschaft von der SSG Bietigheim überrollt worden war. Tessa Bremer, die unter ihrem Mädchennamen Cocx in Trier spielte, ist heute Trainerin des Erstligisten HSG Bad Wildungen. Der hatte im Finale des Miezen-Cups in Trier im Sommer überraschend Bietigheim besiegt. Nun folgte die unglaubliche Rache der Schwaben: Im vorgezogenen Ligaspiel stellte die SSG einen neuen Rekord für Bundesliga-Auswärtssiege auf, gewann mit 49:17 (!) und baute die Tabellenführung in der Liga aus. "Das war die beste Leistung, seit ich vor zweieinhalb Jahren nach Bietigheim kam", sagte SSG-Trainer Martin Albertsen.
Genau zwei Tage später kommt Bietigheim heute Abend (19.30 Uhr) in die Arena Trier, gastiert im Zweitrundenspiel des DHB-Pokals bei den Miezen. "Ich hoffe, dass wir nicht so unter die Räder kommen", schwant MJC-Vorstand Jürgen Brech schon Böses: "Ich war entsetzt, als ich das Ergebnis las. Schon als die Partie in Bad Wildungen lange entschieden war, hatte Bietigheim immer noch Vollgas gegeben, ohne Gnade. Sie haben erneut eindrucksvoll gezeigt, warum sie der große Favorit auf die deutsche Meisterschaft sind."
Und ausgerechnet für die Partie gegen diese Tormaschine droht die Miezen-Stammtorhüterin Jessica Kockler auszufallen. Im Montagstraining knickte sie um, ihr Einsatz ist genauso ungewiss wie jener von der grippekranken Kreisläuferin Andrea Czanik. Zudem klaffen auf den Außenbahnen weitere Löcher: Dora Varga kann nicht spielen, Maja Zrnec ist weiterhin verletzt. Dafür ist zumindest die Rumänin Ramona Constantinescu wieder fit. Und das Thema Angela Petrovska kann Brech schon nicht mehr hören: "Am Mittwoch sollte eigentlich grünes Licht aus Mazedonien für ihre Spielerlaubnis kommen." Bis gestern Abend war noch kein Schreiben in Trier eingetroffen.
Dass die Miezen angesichts der Gesamtkonstellation krasser Außenseiter sind, ist klar, dennoch hofft Brech auf Unterstützung von den Rängen: "Solche Weltklassespielerinnen sieht man schließlich nicht alle Tage in Trier." Da die Einnahmen aus Pokalspielen immer geteilt werden, müssen auch Dauerkartenbesitzer heute Abend ein Ticket kau fen. Das gilt auch für VIP-Kartenbesitzer - für die steht aber der VIP-Raum wie bei Ligaspielen ganz normal zur Verfügung. BP
DJK/MJC Trier: Kockler (?), Eckelt - Constantinescu, Welter, Knoroz, Weibelova, Houben, Müller, Czanik, Greinert

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