Unerwarteter Sieger beim Halbmarathon: Florian Neuschwander gewinnt in Trier

Trier · Florian Neuschwanders Meinungsumschwung bescherte dem Ausrichterverein den ersten Sieg. Der 32-Jährige siegte im Halbmarathon in 1:08:50 Stunden. Am nächsten Samstag startet er bei der Ultra-Traillauf-WM.

 Florian Neuschwander beschert dem Ausrichterverein des Trierer Stadtlaufs beim Halbmarathon den ersten Sieg. TV-Foto: Holger Teusch

Florian Neuschwander beschert dem Ausrichterverein des Trierer Stadtlaufs beim Halbmarathon den ersten Sieg. TV-Foto: Holger Teusch

Trier. Am Freitagabend kam noch ein knappes "Ne" von Florian Neuschwander, ob er beim Trierer Stadtlauf dabei sein werde. Um 9.15 Uhr am Sonntagmorgen stand er dann doch am Start zum RWE-Halbmarathon. "Ich konnte die Beine nicht stillhalten", sagte der gebürtige Saarländer, der vor drei Jahren erst zum Post-SV Trier wechselte und seit Jahresbeginn für den Trierer Stadtlauf e.V. startet.
Neuschwander hatte auch einen der kürzesten Wege zu Start und Ziel. Er wohnt am Hauptmarkt. "So ein schöner Lauf direkt vor der Haustür, da kann ich nicht ruhig schlafen, da muss ich raus und einfach rennen." Und wie Neuschwander rannte: Zusammen mit Jonas Lehmann vom TuS Heltersberg lief er die ersten zehn Kilometer. "Der hat ordentlich Druck gemacht", erzählt Neuschwander. Und dann folgt eine für den nur 1,67 Meter großen und 56 Kilogramm schweren Lauffloh typische Aussage: "Aber ich konnte einfach nicht dahinter bleiben."
Neuschwanders Spontaneität haben schon so manchen Trainer und Vereinsfunktionär schier verzweifeln lassen. Der 32-Jährige rennt, wozu er gerade Lust hat. Ein verrückter Hindernislauf mit entsprechender Verletzungsgefahr auf dem Nürburgring wenige Wochen vor den deutschen Marathonmeisterschaften? Neuschwander ist dabei, gewinnt und holt anschließend Marathon-DM-Bronze.
Ein Marathon im Training? Kein Problem. Gerne auch einmal in einer Zeit, der andere ein Leben lang hinterherlaufen - einfach so, nebenbei, spielerisch! So stand eigentlich nicht der Trie rer Stadtlauf sondern Erholung gestern auf dem Plan.
Denn am kommenden Samstag tritt Neuschwander auf einer 75 Kilometer langen, 3000 Höhenmeter aufweisenden Geländelaufstrecke erstmals im Nationaltrikot an. Ultra-Trail-Weltmeisterschaft nennen sich die Titelkämpfe. "Ich muss jetzt aufpassen, dass ich gesund bleibe", sagt Neuschwander.
Die 21,1 Kilometer durch Trier seien ihm aber nicht schwergefallen. "Ich habe mich geschont", beteuert er. "Es ging sehr, sehr locker!" Sein WM-Ziel: "Minimal Top Ten und gut durchkommen", sagt Neuschwander. Insgeheim hoffe er aber auf eine Medaille. teu

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