"Sport-Obelisk gehört zur Hälfte Christoph"

Trier/Dormagen/Bonn · Trierer Silvesterlauf-Mitbegründer Berthold Mertes erhält hohe rheinland-pfälzische Auszeichnung.

 Berthold Mertes vom Verein Silvesterlauf Trier (Zweiter von rechts) erhielt zusammen mit Ehefrau Waltraud (Dritte von rechts) den Sport-Obelisken des Landes Rheinland-Pfalz. Mit im Bild: Landessportbund-Präsidentin Karin Augustin (links), die Präsidentin des Sportbunds Rheinland, Monika Sauer (Zweite von links), und Innen-Staatssekretär Randolf Stich. Foto: Landessportbund Rheinland-Pfalz/Michael Heinze

Berthold Mertes vom Verein Silvesterlauf Trier (Zweiter von rechts) erhielt zusammen mit Ehefrau Waltraud (Dritte von rechts) den Sport-Obelisken des Landes Rheinland-Pfalz. Mit im Bild: Landessportbund-Präsidentin Karin Augustin (links), die Präsidentin des Sportbunds Rheinland, Monika Sauer (Zweite von links), und Innen-Staatssekretär Randolf Stich. Foto: Landessportbund Rheinland-Pfalz/Michael Heinze

Foto: Holger Teusch (teu) ("TV-Upload Teusch"

Trier/Dormagen/Bonn "Es macht mich stolz, auch wenn es sich ein bisschen anhört wie ein Nachruf", sagt Berthold Mertes. Ein etwas komisches Gefühl war es für den langjährigen Vorsitzenden des Vereins Silvesterlauf Trier, als er in Mainz den Sport-Obelisken des Landes Rheinland-Pfalz aus den Händen von Landessportbund-Präsidentin Karin Augustin und Innen-Staatssekretär Randolf Stich entgegennahm. Zum einen, weil er sein Engagement für den Sport noch lange nicht am Ende sieht. Die Vereinsführung liegt zwar längst in anderen Händen, und auch bei der Organisation des Trie rer Silvesterlaufs ist die Arbeit zu einem Großteil auf andere Schultern verteilt. Aber nicht nur Mertes' Rat ist weiterhin gefragt. Er packt auch tatkräftig an - besonders, wenn sein Fachwissen und Fingerspitzengefühl bei der Zusammenstellung der Eliteläufe gefragt sind.
Vor allem hätte Mertes Silvesterlauf-Mitbegründer Christoph Güntzer bei der Ehrung gerne an seiner Seite gehabt. "Es war sehr emotional wegen der Nähe zu Christophs Tod. Der Preis gehört zur Hälfte ihm", sagte Mertes. Sein langjähriger Wegbegleiter und Freund war im Mai im Alter von nur 52 Jahren gestorben.
Mit Güntzer hatte Mertes unter der ebenfalls im Sommer verstorbenen Trierer Trainerlegende Volkhart Rosch in den 1980er Jahren beim Post-Sportverein Trier seine ersten Leichtathletik-Erfahrungen gesammelt. "Volkhart hat mich und Christoph für die Sportart begeistert", blickt der Marathonläufer (Bestzeit 2:22:15 Stunden) zurück. Ab 1990 bauten Mertes und Güntzer Deutschlands bedeutendsten Jahresabschlusslauf auf. Mit dem Silvesterlauf-Verein ging es 2002 los. Unvergessen ist das 20. Veranstaltungs-Jubiläum 2009 mit Haile Gebrselassie. Auch die Verpflichtung von Hindernislauf-Europameisterin Gesa Krause für den Silvesterlauf-Verein fädelte das Duo vor Güntzers heimtückischer Erkrankung zunächst noch gemeinsam ein.
Nach einem Volontariat und einer Redakteursstelle beim Trierischen Volksfreund zog es den gelernten Bankkaufmann Mertes 1997 zum Sportinformationsdienst und später als Pressesprecher zur nationalen Anti-Doping-Agentur. Seit vier Jahren ist er Sportchef beim Bonner Generalanzeiger, aber im Herzen immer noch Trierer. "Der Sport-Obelisk ist auch eine Auszeichnung für den Verein und Trier", sagt er.Extra: DAS IST DER SPORT-OBELISK


Der Sport-Obelisk wird seit 1996 vom rheinland-pfälzischen Innenministerium in Kooperation mit dem Landessportbund an maximal fünf Preisträger vergeben. Die Auszeichnung geht auf den ehemaligen rheinland-pfälzischen Sportminister Walter Zuber zurück. Herausragende Sportler mit Vorbildfunktion und oftmals im Verborgenen agierende Menschen sollen damit gewürdigt werden. (teu)

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